Erste Zusammenkunft 2019 am 21.03.

Der Bergkamerad G.Schlicke eröffnete pünktlich um 13.00 Uhr unsere erste Zusammenkunft im Jahr 2019 mit dem ehrenden Gedenken an unsere verstorbenen Bergkameraden  Poller,Friedrich , Bergner,Helmut und Borowczak,Eckhard

Danach berichtete der BK Schlicke über die Aktivitäten unserer Regionalgruppe im Jahre 2018 und verkündete die geplanten Vorhaben für das Jahr 2019. An unserer 1. Zusammenkunft haben 26 Bergkameraden teilgenommen.

Als erster Redner berichtete der BK Dr. M.Schauer über den Bau (1817 bis 1847) und die Aufwältigung/Sanierung (1994 bis 2000) des „Tiefen Elbstolln“ im Bergbaurevier

„Döhlener Becken“ am westlichen Stadtrand unserer Landeshauptstadt Dresden.

Dabei wurde die große Bedeutung von Wasserlösestollen in den ostdeutschen Mittelgebirgen Harz, Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und vor allem im Erzgebirge für den Bergbau in diesen Regionen hervorgehoben. Besonders wichtige Wasserlösestollen sind im Erzgebirge der 500 Jahre alte „Marcus-Semmler Stolln“, der „Rothschönberger Stolln“ im Freiberger Erzrevier und der „Tiefe Elbstolln“, die zur Zeit des aktiven Bergbaus, aber auch heute noch für schon lange stillgelegte Bergbaureviere eine große Bedeutung zur störungsfreien Ableitung der ständig zusitzenden Flutungswässer haben.

Danach kommentierte der BK Dr.Schauer mit einer Bildfolge die Umstände, die zum Bau des „Tiefen Elbstolln“führten, die den Bau des Stollens und seine Nutzung charakterisierte sowie die die aufwendige Aufwältigung bzw. Sanierung durch die Wismut GmbH von 1994 bis 2000 deutlich machte.

Als zweiter Redner berichtete BK Axel Hiller von den neuen Aktivitäten der Rohstoffwirtschaft hinsichtlich eines möglichen „Nachlesebergbaus“ im Erzgebirge bzw. in der Lausitz – also zum neuerlich initiierten „Berggeschrey“, das nach der Stillegung des Uran-, Zinn-und Spatbergbaus im Erzgebirge und im Vogtland „ertönte“. Nun regten sich viele Interessenten, die wussten, dass zu DDR-Zeiten durch die volkseigenen Erkundungsbetriebe (GFE) und die SDAG Wismut viele Bohrungen zur Suche und Erkundung von Zinn, Wolfram, Kupfer, Seltene Erden und Flußspat geteuft worden sind. In den Archiven dieser ehemaligen Erkundungsbetriebe „schlummerten“ Berichte mit Vorratsberechnungen und vielen anderen verwertbaren Informationen – eine wertvolle „Fundgrube“.

Nach dem Auffinden von Flußspat in den Jahren 1947 bis 1954 durch die SAG Wismut wurde von der SDAG Wismut 1957 bis 1959 eine Ersterkundung sowie von 1973 bis 1978 eine Bohrerkundung im ehemaligen Uranerzrevier „Bärenstein“  durchgeführt sowie ein Vorratsbericht erstellt und hier in Niederschlag „erwachte“ der erzgebirgische Bergbau erneut. Ein sächsisches Bergbauunternehmen hat alle bergmännischen Vorbereitungen getroffen, die berechneten 1,7 Mio. t Flußspat zu gewinnen.

Sehr große Aufwendungen verschlangen zu DDR-Zeiten die Erkundung von neuen Zinnlagerstätten im Erzgebirge. Es wird eingeschätzt, dass noch ca. 600 000 t Sn (mit leicht erhöhten Gehalten an Indium) gewinnbar wären. Die Probleme einer optimalen

Aufbereitung der Zinnerze müssen von den Wissenschaftlern der Helmholtz-Gesell-

schaft in Freiberg noch gelöst werden. Problematisch ist die Frage, wo man die tauben Aufbereitungsrückstände aufgehaldet bzw. eingelagert werden können, denn die Bevölkerung im Erzgebirge musste lange Zeit mit Bergehalden der Wismut und des Altbergbaus „leben“ müssen.

Zur Forcierung der Elektromobilität ist Lithium von ausschlaggebender Bedeutung. Lithium ist mit einem Gehalt von ca. 2% im Glimmermineral „Zinnwaldit“ enthalten.

In den Jahren 2011 und 2012 hat die Bohrerkundung der Lithium-GmbH ein Potential von ca. 36 Mio. t „Lithiumerz“ nachgewiesen. Die erkundete Lagerstätte befindet sich im Raum Zinnwald bei Altenberg/Osterzgebirge, wobei ein großer Teil der Vorräte auf dem Territorium der Tschechischen Republik lagern. Die Gewinnung dieses wichtigen Rohstoffes lässt sich also nur gemeinsam mit unserem tschechischen

Nachbarn realisieren. Auch hier würden durch die notwendige Aufbereitung (Li-Gehalt im Erz: 0,36%) große Mengen Restmaterial anfallen, das aufgehaldet werden müsste.

BK A.Hiller berichtete weiterhin über die z.Zt. laufenden Erkundungsarbeiten des Wolframvorkommens im Bereich von Pöhla-Globenstein mit dem Teufen eines Erkundungsschachtes, der eine Teufe von 170 m erreichen soll. Auch hier gibt es große Schwierigkeiten – das starke Aufkommen von Bergwasser.

Das Kupferschiefervorkommen bei Spremberg/Lausitz mit einem Vorrat von ca. 1,5 Mio. t Cu wurde nochmals geologisch untersucht. Auch hier ist wegen der großen Teufenlage und der komplizierten Hydrogeologie noch keine Entscheidung über die Gewinnung dieses Cu-Vorkommens gefallen.

Der Vortrag von BK Axel Hiller war sehr interessant und hat uns allen viele neue Erkenntnisse beschert – vielen herzlichen Dank.

Glück auf !

Dr. Manfred Schauer

RG Chemnitz als aufmerksame Zuhörer

Fotos: Gunter Schlicke BTV

Dr. Schauer bei seinem Vortrag
Dem Vortrag wird aufmerksam gefolgt